Nach einem furiosen 17:3-Auftaktsieg über den TV Spaichingen gab es im zweiten Spiel gleich eine Neuauflage des Derbys gegen die HSG Würm.

Nach einem furiosen 17:3-Auftaktsieg über den TV Spaichingen gab es im zweiten Spiel gleich eine Neuauflage des Derbys gegen die HSG Würm. Hatte man in Biberach noch mit einem Tor verloren gelang mit dem 12:11 die Revanche. Derart beflügelt gewann man auch das dritte Spiel des Tages gegen den TV Altenstadt mit 11:14. Zufrieden mit dem Tageswerk ließ man den Samstag entspannt ausklingen, aber ein paar "Wir sind Münchner"-Gesänge nach ausdrucksvollen Tanzeinlagen bei der Players Night mussten schon drin sein!

Sonntag vormitag ging es weiter und eine spielfreudige Teamleistung brachte das 13:6 über die SG Kempten-Kottern und den Gruppensieg. Im Viertelfinale legten die Gröbis dann los wie die Feuerwehr. Die Gegenstöße rollten und bald stand es 8:0. Direktiven von der Bank, das Tempo rauszunehmen um bei der Hitze Kraft zu sparen, wurden mit "Es geht nicht langsamer!" abgeschmettert. Beim 10:1 erfüllten sich die Mädels ihren Wunsch, traditionsgemäß den Fliegeralarm zu spielen und die Rechnung ging auf: Ballgewinn und wieder ab nach vorne. Bald ließ beim Gegner die Lauffreude nach, nicht so bei uns. Ein Spielerin nach der anderen holte sich ein Kontertor. Auf der anderen Seite kaufte die Abwehr den Esslingerinnen den Schneid ab und den Rest holte sich Pauli. Bei Abpfiff nach 18 Minuten stand es 19:2 und voller Adrenalin kamen die Mädels vom Platz. Fürs Halbfinale hieß es jetzt aber, Rausch abwürgen und Konzentration hochfahren! Der SC Lehr hatte sich das Spektakel zu Herzen genommen und hielt hart dagegen. Und bei uns herrschte Torflaute. Gute Chancen, keine Tore. Lehr hatte ein starkes Tormädchen hinten und einen konzentrierten Angriff vorne zu bieten, der unseren schnellen Gegenangriffen kaum Futter bot. Ohne Paulis Paraden hätten wir alt ausgesehen, sie begrenzte den Rückstand auf 2 Tore. Aber irgendwas musste sich ändern, nur an der Aufstellung gabs nicht viel zu drehen bei 7 Feldspielern (Ossi spielte zeitgleich Halbfinale mit der B). Während wir fieberhaft überlegten, fiel endlich der erste Treffer, wurde aber als übertreten abgepfiffen. Trotzdem, der Bann war gebrochen. Immer noch liefen wir keine Konter, aber im Positionsspiel setzten die Mädels jetzt Verena glänzend in Szene und die ließ sich ihre Chancen nicht nehmen. Vom 2:4 aus glichen wir beim 5:5 aus. Die Selbstsicherheit kehrte zurück und die Mädels warfen jetzt wieder alles nach vorne. Die letzten Minuten schraubte sich der Spielstand noch bis zum 6:9 und beim Abpfiff fielen sich alle kreischend in die Arme, Finale!!

Wie erwartet hieß der Finalgegner noch einmal Würm. Münchner derby, yeah!

Die Stimmung in der Argenhalle war noch aufgeheizt vom Vorspiel, wo Herrschings mB denkbar knapp nach drei Runden Siebenmeter das Finale verloren geben musste. Die Devise für uns hieß, spielt mit so viel Spaß weiter wie bisher! Und es ging Kopf an Kopf dahin. Würm legte vor, wir glichen aus. Dann bekamen wir Oberwasser und gingen ein Tor in Führung. Fünf Minuten vor Schluss wurde Kathi beim Sprungwurf aus der Luft geholt. Spielunterbrechung und großer Schock für die Mädels. Würm nutzt unsere buchstäbliche Angeknackstheit und überholt uns wieder. Wir müssen Spielerinnen rotieren wie Brummkreisel. Gottseidank haben wir die B-Jugend auf der Bank, das gibt psychologischen Halt und als wirklich keiner mehr kann springt Marissa in die Bresche. Paulina pariert was das Zeug hält und mit unglaublichem Kampfeswillen gleichen wir wieder aus. Plötzlich war noch eine Minute zu spielen, wir lagen ein Tor vorne. Würm vergab und jetzt hielt es niemanden mehr auf der Bank. Die Sekunden tickten unendlich langsam runter und die Mädels spielten es unglaublich clever aus. Noch 15 Sekunden zu spielen und Freiwurf. Ramona steigt und nagelt den Ball unter die Latte. Die Bank hüpft und schreit. Würm trabt noch einmal zum Anwurf und dann kommt der Pfiff. Wow. Turniersieg.

Was für ein Wochenende, was für eine Mannschaft!

Spielerinnen: Katl Kolb, Judith Burggraf, Verena Obermeier, Kathi Gallecker (gute Besserung!!!) , Chiara Rito, Verena Oßwald, Pauli Weinzierl, Mareike Hack, Ramona Nittel

Coaching & Support: Irina Krauth, Leonie Baier, Estelle Hasicevic, Laura Rocher, Beate Bastian

Foto: http://thorsten-photos.de/