
Sensation gegen Dortmund bleibt aus
Die Wildmooshalle bebt trotzdem 30 Minuten
Im Viertelfinale um die deutsche
Meisterschaft verliert die A-Jugend des HCD Gröbenzell gegen Borussia Dortmund
mit 22:29 (13:9). Nach einer überragenden ersten Halbzeit schwinden am Ende die
Kräfte.
Gut 600 handballbegeisterte Zuschauer hatten am Sonntagnachmittag
den Weg in die Wildmooshalle nach Gröbenzell gefunden, um ein Duell der acht
besten Teams in Deutschland anzuschauen Die Vorzeichen waren klar, ein
Profiverein aus Nordrhein-Westfalen, dem es an nichts fehlt, gegen einen
kleinen, oberbayerischen Handballverein, der sich mit Leidenschaft, Kampf und
Emotion bis ins Viertelfinale gekämpft hat.
Dementsprechend respektvoll begann das Team von Frank Graf auch und
lag bereits nach vier Minuten mit 1:4 zurück. Doch dann krempelten Lisa Antl
& Co die Ärmel hoch. In der Abwehr zeigte sich der HCD nun konzentrierter
und auch mit Erfolgserlebnissen in der Offensive bot der HCD den Borussen
Paroli. Dortmund hatte ganz offensichtlich nicht mit dieser Gegenwehr
gerechnet, der HCD pushte sich dagegen nach jeder gelungenen Aktion gegenseitig
hoch. Vor allem eine hervorragend aufgelegte Toni Thurner vereitelte einige
Torchancen der Gäste. Im Angriff ließen Jana Epple und Leo Henkel den Ball
laufen und spielten geduldig ihre Torchancen heraus. Mit einer ganzheitlich
sensationellen Mannschaftsleistung konnte sich der HCD schließlich bis zur
Pause einen 13:9 Vorsprung erarbeiten.
Nach Wiederanpfiff dann hofften die Zuschauer auf eine Fortsetzung
der Leistung aus Durchgang eins. Doch auch die Gäste aus Dortmund hatten in der
Halbzeit anscheinend klare Worte gefunden. Der Favorit zeigte sich nun defensiv
deutlich konzentrierte, der HCD tat sich sichtlich schwer. Zudem profitierten
die Gäste von einem breiteren und extrem gut besetzten Kader und konnten
häufiger durchwechseln. Beim HCD schwanden mit zunehmender Spieldauer die
Kräfte. Dortmund konnte das Spiel nun langsam, aber bestimmt drehen, dazu fing
sich der HCD zum Ende hin noch einige ärgerliche Konter ein. Am Ende stand ein
etwas zu hohes, aber nicht unverdientes 22:29 für Borussia Dortmund auf der Anzeigetafel.
Frank Graf zollte seiner Mannschaft nach dem Schlusspfiff höchsten
Respekt, dass sie den Favoriten zumindest 30 Minuten lang in Schach gehalten
hat. Am kommenden Sonntag wird der HCD beim Rückspiel in Dortmund antreten.
Nach dem Hinspielergebnis wird die Sache zwar mit Sicherheit nicht einfacher, sollte
der HCD jedoch nochmals so eine Leistung wie in der ersten Hälfte abrufen
können, ist ja vielleicht doch noch die Sensation drin.
NSC