
HCD fährt furiosen Sieg ein
Sensationelle Leistung gegen Füchse Berlin
Mit den Punkten kommt die Sicherheit. Der
deutliche 36:27 (19:13) Heimsieg gegen die Füchse Berlin zeigt das enorme Potenzial
der gesamten Mannschaft. Beim Abschied von Kiki Walter sehen die Zuschauer die
beste Saisonleistung.
Hendrik
Pleines muss aufpassen. Normalerweise analysiert der Coach des HCD Gröbenzell die
Spiele seines Teams sehr sachlich, seit dem vergangenen Wochenende nach dem
Sieg gegen Waiblingen driftet er aber zunehmend in die Euphorie. Lisa Antl
vergoldete die Punkte damals nur zwei Sekunden vor Schluss, kein Wunder also,
dass die Freude keine Grenzen kannte.
Mit
den Spreefüxxen Berlin war nun aber ausgerechnet jener Gegner zu Gast, der dem
HCD im Hinspiel die bisher schmerzhafteste Niederlage (30:16) in der 2.
Bundesliga zugefügt hatte. Und so versuchte Pleines unter der Woche im
Training, die offene Rechnung aus dem Hinspiel mit der Euphorie der Vorwoche zu
kombinieren. Von zu großem Respekt jedenfalls merkte man den Gröbis um
Spielführerin Sina Fischer nichts an. Mit dem Anpfiff ging der HCD konzentriert
zu Werke, defensiv stabil und offensiv konsequent konnte man sich seinerseits schnell
Respekt verschaffen, was Füxxe Coach Christian Schücke bereits nach sechs
Minuten beim Stand von 5:2 zu einer Auszeit nötigte.
Während
dieser versucht haben dürfte, sein Team zurück in die Spur zu führen, peitschte
Pleines mit genau dieser Euphorie sein Team weiter nach vorne. Zwar konnten
sich die Füchse nach knapp zehn Minuten nochmals bis auf zwei Tore
herankämpfen, im weiteren Verlauf jedoch spielte Gröbenzell im Stile einer
Spitzenmannschaft weiter, dass nur acht Minuten später beim Stand von 13:6 die Begleichung
der Rechnung bereits in der Luft lag. Auch eine kurze, nicht ganz perfekte
Phase, in der Vorsprung des HCD wieder auf vier Tore geschmolzen war, konnte
Pleines umgehend mit einer Auszeit korrigieren und so ging es mit 19:13 in die
Halbzeit.
Für Durchgang zwei war die Marschroute klar. Die Füxxe
setzten alles auf die Aufholjagd, Gröbenzell hoffte, an die Leistungen der
ersten Halbzeit anknüpfen zu können. Und es hätte aus Sicht der Gröbis nicht
besser laufen können. Jede einzelne Spielerin rief ihr Potenzial ab, in der
Abwehr richtig stark und offensiv sensationell konnte der HCD den Vorsprung
sukzessive aufbauen, Berlin spielte ab der 40. Minute auf Schadensbegrenzung. Phasenweise
mit elf Toren Vorsprung kochte die Stimmung in der Wildmooshalle bei den knapp
400 Zuschauern über. Souverän spielte der HCD sein Spiel runter, eine minimale
Fehlerquote und eben jene Euphorie sorgten förmlich für einen Rausch. Am Ende
stand ein hochverdientes 36:27 auf der Anzeigetafel und die Spielerinnen
feierten wie schon in der Vorwoche – dieses Mal allerdings keinen knappen Sieg,
sondern die beste Saisonleistung.
Die einzig kleine Ernüchterung an diesem Abend, war
das vorerst letzte Spiel von Kiki Walter für den HCD. Sie wird für ein halbes
Jahr in die USA gehen, hat sich jedoch auch spielerisch und von der Mannschaft standesgemäß
verabschiedet und ihre Rückkehr zum HCD versprochen.
Das Rezept scheint in Gröbenzell also gefunden. So lobte
Pleines in der Pressekonferenz die gesamte Mannschaft, was sich unter anderem
in der relativ gleichmäßigen Trefferverteilung wiederspiegelt. Die Euphorie
konnte er allerdings schlecht verbergen.
NSC