...und die anderen feiern mit

Die Wiedergutmachung nach der Niederlage gegen Kirchhof gelingt vollauf. Zwei sensationell aufgelegte Youngsters tragen maßgeblich zum 29:28 (17:16) Heimsieg des HCD Gröbenzell gegen die FSG Waiblingen-Korb bei.  
 
Am vergangen Donnerstag feierte Verena Oßwald im Training ihren Abschied. Studienbedingt wird sie umziehen und nicht mehr mittrainieren können, trotzdem hat sie den Gröbis mindestens bis zum Saisonende die Treue geschworen und will zumindest zu den Spielen auf der Matte stehen.  
 
Beim letzten „richtigen" Heimspiel für sie also kam der HCD gut ins Spiel. Die Abwehr stand gut organisiert, Ines Flesch entschärfte gleich zu Beginn zwei Hochkaräter, vorne konnte man souverän mithalten. Nach neun Minuten beim Stand von 4:4 dann jedoch ein plötzlicher Bruch im Angriffsspiel des HCD. Während Waiblingen weiter in fast jedem Angriff ein Tor schoss, taten sich die Gröbis plötzlich extrem schwer, den Ball ins Netz zu befördern, zudem fehlte defensiv die Konsequenz. Die Gäste konnten sich fortan in einem Lauf von 9:2 Toren schon fast spielentscheidend auf 6:13 absetzen, ehe Pleines mit mächtig Wut im Bauch seine erste Auszeit nahm.  
 
Die Ansprache und die taktischen Maßnahmen, unter anderem ein Torhüterwechsel, schienen zu fruchten, die Abwehr wurde stabiler und vorne lief es plötzlich wie am Schnürchen. Allen voran schritt eben jene Verena Oßwald, die ihren Abschied feierte und sie machte es alleine mit sechs Toren in der ersten Halbzeit (insgesamt acht) zu ihrer eigenen Party. Als besonderen Gast lud sie dazu die erst 17-jährige Toni Thurner ins Tor ein, die ihrerseits direkt mit zwei parierten Strafwürfen und zahlreichen weiteren Paraden zur guten Stimmung in der Wildmooshalle beitrug. In einer Aufholjagd, die ihresgleichen sucht, drehte der HCD das verloren geglaubte Spiel binnen 11 Minuten und ging mit einer knappen, aber hochverdienten 17:16 Führung in die Halbzeitpause. 
 
Eine Fortsetzung dieses verrückten Spiels in Durchgang zwei wäre unfassbar gewesen, insofern war es wenig überraschend, dass Waiblingen zurück in die Spur fand und die Party von Verena Oßwald in Form einer Manndeckung beendete. Auf Augenhöhe lieferten sich beide Teams mit wechselnder Führung nun ein Duell. Toni Thurner war es, die auch in der zweiten Hälfte großen Anteil daran hatte, dass der HCD mithalten konnte. Kurz vor Schluss trauten die Zuschauer ihren Augen nicht, als der HCD drei Torchancen vergab - Waiblingen dies aber zum Glück nicht nutzte.
 
Die Spannung lag förmlich in der Luft, bevor Sina Fischer mit Routine und Entschlossenheit die letzten drei Tore wuchtig einnetzte und somit nur Sekunden vor Schluss ausgleichen konnte. Pleines dirigierte sein Team wild mit den Armeln fuchtelnd zu einer Offensivdeckung. Waiblingen zeigte Nerven und Lisa Antl antizipierte „verrückt offensiv" (Antl) und verwandelte den Konter souverän im Tor. Die verbleibenden zwei Sekunden reichten den Gästen nicht mehr, um nochmal gefährlich vor das Tor des HCD zu kommen, die Party in der Wildmooshalle nahm ihren Lauf und auch Verena Oßwald tanzte wieder mit der gesamten Mannschaft. 
 
Viel Zeit zum Feiern bleibt jedoch nicht. Schon am kommenden Samstag kommen die Füchse aus Berlin in die Wildmooshalle und Pleines wird hart mit dem Team daran arbeiten, um die Rechnung aus dem Hinspiel begleichen zu können.
 
 
NSC