Gröbenzell verliert auswärts gegen die TG Nürtingen
Das 31:27 zeigt Licht und Schatten. Der HCD darf sich in der 2. Bundesliga keine Schwäche erlauben. Die Mannschaft steht vor einem Lernprozess.
Der HCD Gröbenzell muss weiter auf die ersten Punkte in der
2. Bundesliga warten. Voller Motivation, aber auch um die Stärken des
Gastgebers wissend, reiste das Team von Hendrik Pleines zum letztjährigen Tabellenvierten.
Trotz der Niederlage gegen Mainz in der Vorwoche gab es jede Menge Anlass zur
Hoffnung, da insbesondere Kampf und Motivation des HCD Gröbenzell im ersten
Spiel beispiellos waren. Zudem hatten Pleines und sein Co-Trainer Fischer mit
Ines Flesch, der langjährigen Torhüterin des ESV Regensburg, kurzfristig einen
guten Ersatz für die schwer am Knie verletzte Theresa Bauer zum Come-back für
den HCD bewegen können.
Und so ging es vom Anpfiff mit vollem Tempo los. Nürtingen hatte
mit Verena Breidert die Torschützenkönigin der letzen beiden Jahre auf der
halbrechten Position, die auch über die gesamten 60 Minuten keinen Zweifel an
ihrem Anspruch ließ, das am Liebsten ein drittes Mal zu schaffen. Der HCD, als
klarer Außenseiter angetreten, ließ sich jedoch nicht richtig abschütteln. Eine
gut eingestellte Defensive konnte viel, aber leider nicht alles verhindern,
offensiv zeigten die Gröbis eine wirklich ordentliche Leistung und so ging es
nur mit einem Rückstand von drei Toren (16:13) in die Pause.
Was allerdings nach Wiederanpfiff folgte, „hatte mit Handball
nichts zu tun". „Wie eine E-Jugend" habe Gröbenzell „die Bälle weggeschmissen"
so Pleines. Nürtingen bedankte sich artig mit schnellen Toren und so wurde
aus der knappen und machbaren Angelegenheit binnen weniger Minuten ein 9-Tore-Rückstand
(24:15). Auch die zwei kurz nacheinander genommenen Auszeiten (34. und 39.
Minute) änderten daran nichts. Erst nach und nach kamen die Gröbis, angeführt
von Svenja Jänicke und Vera Balk, wieder in die Spur. Zwei der erfahrensten
Rückraumspielerinnen krempelten in dieser Phase die Ärmel hoch und
signalisierten dem restlichen Team, das Spiel trotz der schier hoffnungslosen
Situation niemals herschenken zu wollen.
Und die Mannschaft folgte und kämpfte sich mit
beachtenswerter Moral und einer tollen Leistung wieder bis auf ein 26:29 heran.
Das beeindruckte auch die TG Nürtingen, deren Trainer sich unerwartet genötigt
sah, doch noch beide Auszeiten zu nehmen, um das Spiel nicht unnötig spannend
zu machen. Am Ende kam die Aufholjagd des HCD Gröbenzell jedoch zu spät und die
TG Nürtingen ging als verdienter Sieger vom Feld.
Für Hendrik Pleines bleibt die Erkenntnis, dass sein Team mit der
richtigen Einstellung und Moral mit Sicherheit ein ernst zu nehmender Gegner
sein kann. Schwächephasen wie zu Beginn der zweiten Halbzeit darf sich der HCD in
der 2. Bundesliga jedoch nicht leisten. Das Team wird also lernen müssen, sich
nicht um den Lohn der Arbeit bringen und über die volle Distanz die
Konzentration hoch zu halten. Ein Lernprozess, der mit Sicherheit auch noch
eine Weile dauern kann, allerdings bieten sich in nächster Zeit genug
Möglichkeiten, auch mal einen Erfolg zu verbuchen. Schon am kommen Samstag
trifft der HCD Gröbenzell um 16:00 Uhr in der heimischen Wildmooshalle auf die
Trierer Mietzen. Vielleicht führt schon dann etwas mehr Souveränität über die
gesamte Spielzeit zum ersten Heimsieg.
NSC