Triple-Girls im Rausch der Aufstiegsserie (FFB Tagblatt am 12.4. zum Aufstieg in die Landesliga)

Eine unglaubliche Saison hat dem HCD Gröbenzell in der Saison 2016/17 Meisterschaft und den dritten Aufstieg in Folge beschert. Die Rede ist aber nicht vom Aushängeschild des Vereins, sondern von der zweiten Mannschaft, die von der Bezirksklasse schnurstracks in die Landesliga durchmarschiert ist.
 
Gröbenzell –Härtester Konkurrent auf dem Weg in die Landesliga war der SC Weßling, mit dem sich die „kleinen Gröbis" über die gesamte Saison ein packendes Fernduell lieferten. Am Ende standen beide Mannschaften punktgleich an der Spitze. Doch der Direktvergleich gab den Ausschlag.Markus Watzlowik, der die Erfolgsgeschichte vor drei Jahren ganz unten in der tiefsten Liga, der Bezirksklasse, zu schreiben begann, erinnert sich: „Damals sind wir dank der Schützenhilfe aus Alling aufgestiegen."
 
Bis dahin glich Gröbenzells Reserve eher einer Freizeitmannschaft. „Auf Dauer konnte es aber nicht unser Anspruch sein, eine nicht leistungsorientierte Mannschaft hinter der ersten Formation zu haben." Denn dem Verein liefen damals die aus der Jugend kommenden Talente weg. „Die Erste war leistungsmäßig zu weit weg, die Zweite nicht so attraktiv." So wechselten Alina Watzlowik, Steffi Weber, Sara Rocher und Conny Karg zum ASV Dachau, mit dem Gröbenzell eine Kooperation pflegte.
„So etwas hätten wir uns damals auch gewünscht", wurde von den Spielerinnen inzwischen geäußert, wie nun beispielsweise die zweite Mannschaft und die A-Juniorinnen zusammen von einem vierköpfigen Trainerteam (Frank Graf, Thomas Lukauer, Andrea Walbrunn und Markus Watzlowik) erfolgreich und leistungsorientiert gefördert werden.
 
Nachdem die „Gröbis II" als Aufsteiger heuer mit zwei Auftakt-Kantersiegen über Oberhausen und Gilching für Furore sorgten, stand das erste Kräftemessen in Weßling an. „Aus den beiden hohen Siegen wussten wir nicht so wirklich, wo wir leistungsmäßig stehen", erläutet Watzlowik. Er fuhr mit recht dünnem Kader nach Weßling, eine personelle Unterstützung war nicht drin, weil das Drittliga-Team zeitgleich am Ball war. „Wir verloren mit zwei Toren Unterschied. Unser Saisonziel, das von Anfang an Aufstieg lautete, erhielt den ersten Dämpfer.
 
"Doch mit der Niederlage zeigte sich vor allem der verschworene Zusammenhalt in der Mannschaft. „Es war der Weckruf", so Watzlowik. „Danach wussten wir, es geht nur mit 100 Prozent." Vier Spielerinnen, denen es wohl zu anspruchsvoll wurde, hörten auf oder wechselten den Verein.
Viel Selbstbewusstsein tankten die Mädels dann im Pokalwettbewerb, als sie den höherklassigen Landesligisten aus Landshut aus dem Wettbewerb warfen. „Da haben wir festgestellt, dass wir stark genug sind." Nur ein Zitterspiel gegen die stets robust auftretende HSG Isar-Loisach war zu überstehen, ansonsten gewannen die „Gröbis" alle Parten souverän.Schließlich lief im Fernduell mit Weßling alles auf den Showdown vier Spieltage vor Saisonschluss in eigener Halle hinaus.
 
In einer emotional sehr aufgeheizten Atmosphäre deklassierten die Himmelsstürmer aus der Wildmooshalle vor 250 Zuschauern den ärgsten Kontrahenten mit 37:23 und machten dabei die in Weßling erlittene knappe Niederlage mehr als wett. In die letzten drei Begegnungen gegen Bad Tölz, Wolfratshausens HSG Isar-Loisach und TSV Weilheim gaben sich die Meisterinnen keine Blöße mehr, gingen hochkonzentriert in die Spiele und fegten die Gäste jeweils mit Kantersiegen aus deren Hallen.
Eine spontane Meisterfete auf dem Hof von Verena Oswald in Bergkirchen wurde bereits gefeiert. Der offizielle Festakt findet am 29. April in der Wildmooshalle statt.
 
Und dann wäre da ja noch ein weiterer Feier-Termin. Wenn etwa die erste Garde irgendwann zwischen Mai und Juni den Aufstieg auf direktem Weg oder über die Relegation in die 2. Bundesliga perfekt machen würde.
 
Dieter Metzler