Der Münchner Merkur (Udo Litterscheid) porträtierte ausführlich unser B-Mädel Katrin Friedrich und ihre Handballleidenschaft. Unbedingt lesen! Hier gehts zu Merkur online!

http://www.merkur-online.de/lokales/fuerstenfeldbruck/landkreis/groebenzell-handballerin-faehrt-kilometer-woche-4445681.html
 
Gröbenzell – Von der Ortsmitte in Garmisch-Partenkirchen bis zur Wildmooshalle nach Gröbenzell sind es exakt 107 Kilometer – einfach. Katrin Friedrich legt die Distanz am späten Abend auch in der Gegenrichtung zurück. Und das dreimal die Woche. Macht zusammen 642 Kilometer. Die Weiterfahrten an jedem zweiten Wochenende zu den Spielterminen in ganz Bayern sind da gar nicht eingerechnet. Weil sie erst 15 Jahre alt ist, lässt sie sich von den Eltern chauffieren. Sie tun alles, um der 15-Jährigen den Weg zu ebnen für eine Karriere, die vielleicht irgendwann im Profigeschäft endet. Katrin Friedrich spielt Handball beim HCD Gröbenzell. In der Bayernliga, weil diese Spielklasse bei ihrem Heimatverein am Fuß der Zugspitze unerreichbar ist.
„Es ist vielleicht nur eine Sportart, es ist vielleicht nur ein Ball mit zwei Toren, es ist vielleicht nur ein klebriger Ball, der hin und her geworfen wird. Doch es ist mein Leben." Klingt poetisch, was Katrin Friedrich auf ihrer Facebook-Seite stehen hat. Aber dieses Worte zeigen, wie die Nachwuchskraft tickt. „Handballverrückt", urteilt Harald Fischer. Der ehemalige Torwart der deutschen Nationalmannschaft ist Co-Trainer. Gemeinsam mit Chef-Coach Harald Pleines ist er für das in der 3. Liga antretende Gröbenzeller Frauenteam verantwortlich. Fischer bezieht in diesen „verrückten" Kreis auch Verena Oßwald und Antonia Turner mit ein.
Alle drei HCD-Talente wurden jüngst in die bayerische Auswahl berufen und zum Länderturnier nach Berlin beordert. Katrin Friedrich erzielte dort acht Treffer, Verena Oßwald vier, Antonia Turner ging leer aus – kein Wunder: Sie sorgt als Torhüterin dafür, dass der eigene Kasten sauber bleibt.
Es vergeht kaum ein Tag, an dem das HCD-Trio nicht ein rundes Leder in der Hand hält. Soweit nichts Ungewöhnliches, wären da nicht die Wohnorte. Während Oßwald aus dem nahen Bergkirchen nur eine kurze Anreise hat und es für die Ur-Gröbenzellerin Antonia Turner nur ein Katzensprung in die Wildmooshalle ist, belebt die in Garmisch-Partenkirchen lebende Katrin Friedrich mit ihren weiten Ausflügen das eigene Familienleben. Papa Georg (50) wechselt sich als Chauffeur am Steuer mit Gattin Brigitte (47) ab, um die Tochter montags und donnerstags zum Training nach Gröbenzell und am Wochenende zu den Spielen zu kutschieren: „Es war der Wunsch unserer einzigen Tochter, und wir befürworten das", sagt der Papa, der die U17-Mädchen des TSV Partenkirchen betreut und früher selbst aktiver Handballer war.
Turnusgemäß ist Katrin Friedrich, die in Garmisch das Gymnasium besucht, bei den von Beate Bastian und Carsten von der Dovenmühle betreuten HCD-Juniorinnen im Einsatz. Doch nach ihren Einheiten trainiert sie oft noch im Kreis der Drittligisten mit. Über die sportliche Entwicklung seiner Tochter ist der Papa voll des Lobes: „Für uns ist das ein Glücksfall, deshalb nehmen wir das Ganze auch auf uns." (Udo Litterscheid)