
Niederlage in Haunstetten
HCD zeigt nur eine durchschnittliche Leistung
Im Derby gegen den TSV Haunstetten ruft
der HCD Gröbenzell nicht die nötigen 100% ab. Beim 31:27 (17:14) wurde jede
kleine Nachlässigkeit eiskalt bestraft.
Drei
Wochen nach dem Derbysieg in Regensburg musste das Team von Hendrik Pleines
direkt zum nächsten Derby nach Haunstetten. Doch weder die Bekanntgabe, dass er
und sein Co-Trainer Harald Fischer ins zweite Glied rücken werden, noch die
Tatsache, dass in der spielfreien nicht durchgehend alle Spielerinnen im Training
waren ließ er nach der Niederlage als Ausrede gelten.
Vielmehr
war der HCD vom Anpfiff an fast immer im Hintertreffen. Vor allem über den
rechten Rückraum konnten die Gastgeberinnen aus Augsburg die HCD-Abwehr fast
mühelos überwinden und führten schnell mit 3:0. Zwar gab sich Pleines‘ Truppe
noch lange nicht auf und kämpfte sich regelrecht wieder ins Spiel, ein
richtiger Spielfluss kam in der Offensive des HCD jedoch nicht auf. Haunstetten
hingegen weiterhin druckvoll im Angriff und defensiv stabil, sodass schon nach
rund 20 Minuten eine Vorentscheidung (12:6) drohte. Erst die härtere Gangart in
der Defensive, die die Unparteiischen mit Zeitstrafen ahndeten, verschafften
dem HCD wieder etwas mehr Luft. So konnten sich die Gröbis in der 27. Minute
wieder herankämpfen (14:14), doch nur wenige Augenblicke später machte
Haunstetten klar, dass sie dieses Spiel unbedingt gewinnen wollten und stellten
zur Halbzeit wieder eine Drei-Tore-Führung her (17:14).
Auch
nach dem Seitenwechsel kam der HCD ähnlich wie schon beim Heimspiel gegen Würm nicht
richtig in die Spur. Vielmehr zeigte Haunstetten Motivation, Kampf und
Entschlossenheit. All diese Attribute waren beim HCD nur in Ansätzen zu sehen
und so war Pleines‘ Team gut bedient, dass die Gastgeberinnen nach 50 Minuten
(29:20) das Tempo rausnahmen. Zwar war der HCD häufig engagiert, noch mehr
Zählbares rauszuholen, doch eine richtige Chance zum Sieg bestand nie wirklich.
Zum Schluss konnte Gröbenzell immerhin Schlimmeres vermeiden. Vor allem Amelie
Bayerl war es zu verdanken, dass der Rückstand am Ende nochmal knapp wurde. Als
einzig wirklichen Lichtblick im Team des HCD registrierte Pleines das Debut von
Lisa Salvermoser in der Damenmannschaft, die sich mit zwei Toren bei zwei
Versuchen sehr gut einführte.
Unter
dem Strich geht die Niederlage für den HCD aber in Ordnung. Haunstetten zeigte
mehr Wille, Leidenschaft und Einsatzbereitschaft – am Ende die oft von Pleines
zitierten letzten Prozentpunkte, die man in dieser Liga braucht, um solche
Spiele zu gewinnen. Am kommenden Wochenende empfängt der HCD Gröbenzell den
Tabellenführer aus Freiburg. Nicht nur an der Einstellung seines Teams wird
Pleines bis dahin arbeiten müssen, es wird auch ungemein wichtig, den Aktionsradius
von Nadine Czok, die zweifelsfrei zu den besten Spielerinnen der Liga gehört,
so weit wie möglich einzuschränken.
NSC
Foto: Alexander Heinle