
Mehr als nur eine Niederlage
Das war fast überall zu wenig
Bei der 29:30 (15:17) Niederlage gegen die
HSG Würm zeigt der HCD Gröbenzell über viele Strecken eine unzureichende
Leistung. Will man die Saison nicht im Niemandsland der Liga beenden, müssen
jetzt die alten Tugenden her.
Über
50 Minuten hatte die HSG Würm-Mitte den HCD Gröbenzell fast durchweg unter
Kontrolle und hat deshalb verdient die Punkte aus der Wildmooshalle
mitgenommen. Demgegenüber stand ein harmloser HCD, der außer einer Aufholjagd, angeführt
von Ami Bayerl (9 Tore) und Vera Bassel (6) sowie dem geglückten Comeback von
Verena Obermeier (3) nicht viel zu bieten hatte.
Vom
Anpfiff an machten die Würmtaler Wildkatzen klar, dass sie das Spiel als
Revanche für das verlorene Hinspiel sahen. In der Abwehr entschlossen und im
Angriff variantenreich konnten sie ihr Spiel in der Wildmooshalle annähernd ungestört
durchziehen. Beim HCD hingegen ging in Halbzeit eins fast nichts zusammen. Im
Angriff war es bis auf den genannten Lichtblick von Verena (Obi) Obermeier
nicht mehr als Stückwerk, was das Team von Hendrik Pleines, der schon früh sein
erstes Team Timeout nahm, ablieferte. Noch auffälliger war die ausbleibende Abwehrleistung,
hier schien es an mehr als nur an Motivation und Abstimmung zu fehlen. Bis auf
vereinzelte Führungen des HCD war die HSG Würm somit fast durchgehend mit ein
bis zwei Toren Vorsprung am Drücker, der Halbzeitstand von 15:17 somit durchaus
verdient.
Auch
in Durchgang zwei bot sich den Zuschauern ein ähnliches Bild. Würm sogar noch energischer,
der HCD immer ein bis zwei Schritte hinterher. Die Abwehr des HCD lief von
vereinzelten Torhüteraktionen abgesehen weiterhin im Schongang, auf Seiten der
Wildkatzen nutzten das vor allem Belma Beba (12) und Isabell Toth (7), die das Gästespiel
fast nach Belieben lenkten. Auch offensiv war der HCD ideenlos, häufig wurde dieselbe
Auftakthandlung gespielt, die Würm durch gute Antizipationen jedoch bereits im
Keim ersticken konnte. Mit bis zu sieben Toren Vorsprung (20:27) schien die
Partie nach 45 Minuten dann schon fast gelaufen. Erst zehn Minuten vor Schluss ging
ein Ruck durch das Team Hendrik Plenes. Ami Bayerl und Vera Bassel suchten nun
im Rückraum zusehends die eins gegen eins Duelle und konnten sich erfolgreich durchsetzen,
auch in der Abwehrleistung legte der HCD zu. Am Ende der Aufholjagd kam der HCD
sogar nochmal bis auf ein Unentschieden heran, der Schlusspunkt zehn Sekunden
vor Schluss durch Laura Steger somit unglücklich, aber keinesfalls unverdient.
Die
HSG Würm zeigte insgesamt die ansprechendere Partie, die Wildkatzen haben sich
förmlich in die Partie gebissen. Beim HCD hingegen ist man gut beraten, den
Fokus wieder auf die handballerischen Tugenden zu legen, die die Mannschaft in
den letzten Jahren stark machte. Pleines warnte schon vor Saisonbeginn, dass in
dieser Liga jeder jeden schlagen kann, wenn sein Team keine 100% gibt. Dies
gilt umso mehr, als dass jetzt für den HCD mit Allensbach und Regensburg zwei
richtig knackige Auswärtsspiele bevorstehen.
NSC