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HCD gewinnt auch drittes Derby in Würm
Bea Mazzucco entscheidet mit starker Leistung das Spiel
Vor einer tollen Kulisse, die im
bayerischen Handball mit 750 Zuschauern ihresgleichen sucht, gewinnt der HCD
Gröbenzell souverän mit 25:37 (12:17) und gibt über die gesamten 60 Minuten das
Zepter nicht aus der Hand. Dem anfangs zerfahrenen Spiel setzt Bea Mazzucco eiskalt
ein Ende.
Respekt,
Demut und Souveränität wollte das Team von Hendrik Pleines im ersten
offiziellen Derby bei der HSG Würm-Mitte an den Tag legen, um eben jenes auch
gewinnen zu können. Aus zahllosen Testspielen kennen sich die Vereine und
Spielerinnen seit Jahren sehr gut, umso mehr gab es eben auch zu verlieren.
Mit
einer hektischen Anfangsphase begannen beide Teams die Partie. Die Gastgeber
vergaben zwei Strafwürfe, der HCD verlor den Ball ebenso unnötig und
überhastete Abschlüsse waren auf beiden Seiten zu beobachten. Zudem
unterbrachen die Referees mit ihrer sehr kleinlichen Linie auf beiden Seiten
oft das Spiel, was dem Spielfluss ebenfalls schadete. HSG Coach Claus Lohmann
nahm beim Stand von 5:7 nach 12 Minuten seine erste Auszeit und versuchte sein
Team besser einzustellen, einzig der Erfolg blieb aus. Mit zunehmender
Spieldauer bekamen Vera Bassel als Torschützin und Ami Bayerl als Regisseurin
die Hektik zumindest etwas besser als die Gastgeber, die insbesondere gegen die
HCD-Abwehr kein richtiges Mittel fanden, in den Griff und konnten sich in der
ersten Halbzeit langsam aber stetig absetzen. Mit 12:17 ging es für den HCD ohne
Glanzleistung aber auch nicht unverdient in die Halbzeitpause.
Was
dann passierte, dürfte kaum einer der 750 Zuschauer auch nur annähernd erwartet
haben. Mit dem Wiederanpfiff rollte der HCD-Express mit voller Wucht auf die
HSG Würm zu. Binnen gut zwei Minuten baute der HCD seine Führung auf sieben
Tore aus, ehe Bea Mazzucco den Turbo zündete. Nur drei Minuten waren in
Durchgang zwei gespielt, als HSG Trainer Claus Lohmann mit einem Timeout bei
acht Toren Rückstand versuchte, den Spielfluss des HCD zu unterbrechen, doch es
ging unvermittelt weiter. Die Gastgeber verloren in der Offensive die Bälle und
Bea Mazzucco, die auch selbst hervorragend antizipierte, führte mit ihren
pfeilschnellen und unnachahmlichen sechs Kontertoren binnen gut fünf Minuten
die Vorentscheidung (14:28) herbei. Allein mit drei Toren binnen einer Minute
dürfte sie nahe am ewigen Ligarekord sein. Nach diesen fast unheimlichen „Mazzucco
Minuten" schaltete der HCD freilich einen Gang zurück. Pleines nutzte
unterdessen die Zeit und rotierte permanent durch, die Gastgeber fingen sich
wieder. Die Schlussphase gehörte noch einmal dem HCD und schließlich wurden die
Punkte im Derby, das so auch in der Höhe (25:37) verdient ausging, mit nach
Gröbenzell genommen.
Zum
Ausklang des Abends feierte die Mannschaft noch ein wenig in einem bayerischen
Lokal. Schon am Montag wird Pleines jedoch die Zügel im Training wieder anziehen,
schließlich geht es am kommenden Samstag zur HSG Freiburg, die als
zweitplatziertes Team nicht nur eine enorm starke Runde spielt, sondern aktuell
auch die stärkste Abwehr der Liga stellt.
NSC